Heiko Häselbarth, 08.02.1992
Die Wortstellung im Deutschen
VorbemerkungDie Stellung des Prädikats und seiner Teile Satzklammer und Stellungsfelder Die Besetzung der einzelnen Stellungsfelder Die Wortstellung innerhalb komplexer, im Kasus bestimmter Satzglieder Die Wortstellung innerhalb komplexer, im Kasus nicht bestimmter Satzglieder Zur Wortstellung bei Walter Jung:"Grammatik der deutschen Sprache" Zur Wortstellung bei Peter Eisenberg:"Grundriß der deutschen Grammatik" Zur Wortstellung bei Gerhard Helbig und Joachim Buscha: "Deutsche Grammatik" Zur Wortstellung bei Heidolph/Flämig/Motsch u.a.: "Grundzüge einer deutschen Grammatik" Zusammenfassung Literaturnachweis
VorbemerkungFür die Anordnung der Wörter im Satz bestehen bestimmte Regeln. Außer den grammatischen Gesichtspunkten (z.B. Satzgliedwert einer Wortgruppe und die Wortart verwendeter Wörter) spielen hierbei auch die Wortbedeutung, der Ausdruckswille des Sprechers und die damit zusammenhängende Intonation und Einflüsse der jeweiligen Situation eine Rolle. Ich möchte mich in diesem Rahmen mehr den grammatischen Regularitäten der Wortstellung zuwenden.
Die Stellung des Prädikats und seiner TeileDie Stellung des Prädikats und seiner Teile im Satz ist der Ausgangspunkt der grammatischen Betrachtung der Wortstellung im Deutschen. 1) Die Stellung des Finitums a) Stirnsätze Beim Stirnsatz steht das Finitum an erster Stelle. Stirnsätze können sein: Entscheidungsfragen : z.B. "Kommt ihr morgen?" Ausrufesätze : z.B. "Wird der Augen machen!" Aufforderungssätze : z.B. "Gehen wir!" Irreale Wunschsätze : z.B. "Käme er doch!" Uneingeleitete Nebensätze: z.B. "Versagen die Bremsen, dann ..." b) Kernsätze Beim Kernsatz steht das Finitum an zweiter Stelle. Man spricht auch von der Mittel - oder Achsenstellung des Verbs. Kernsätze können sein: Aussagesätze : z.B. "Gaby ging um acht Uhr ins Theater." angeführte Sätze ohne Konjunktion : z.B. "Ich erinnere mich, sie trug einen Hut." Ergänzungsfragen : z.B. "Wann kommt ihr?" Entscheidungsfragen : z.B. "Ihr kommt doch morgen?" Ausrufesätze : z.B. "Du hast aber einen langen Bart!" Auch in dem Satz: "Denn sie hatte die Geldbörse vergessen." steht das Finitum eigentlich an zweiter Stelle. 'Denn' ist hier vor den Satz als Ganzes getreten. c) Spannsätze Beim Spannsatz steht das Finitum am letzter Stelle. Spannsätze können sein: Ausrufesätze : z.B. "Wie schön das alles ist!" Irreale Wunschsätze : z.B. "Wenn sie doch käme!" Eingeleitete Nebensätze : z.B. "Der Unfall ereignete sich, weil der Fahrer übermüdet war." 2) Die Stellung der Prädikatsteile bei mehrteiligen Prädikaten Das Prädikat kann allein vom Finitum gebildet werden, oder mehrteilig sein, wenn eine infinite Form und/oder ein Verbzusatz vorkommen. Das Finitum des mehrteiligen Prädikats steht bei Stirn- und Kernsätzen, wie auch beim einteiligen Prädikat, an erster bzw. an zweiter Stelle. Zusatz: einteiliges Prädikat : z.B. "Er verdient sein Geld als Maurer." mehrteiliges Prädikat : z.B. "Er hat sein Geld als Maurer verdient." Die infinite Form ist hinsichtlich Person, Numerus, Tempus und Modus nicht geprägt. Sie kann als Infinitiv, 2.Partizip oder seltener als 1.Partizip auftreten. Verbzusatz: z.B.: "Er schaut den Spielen der Kinder gern zu." 'Zu' ist hier eine nicht verbal geprägte trennbare Vorsilbe, welche zum Prädikat gerechnet wird. Die Vorsilbe hat sich vom Verb abgelöst und steht damit immer an letzter Stelle. Nichtfinite Prädikatsteile stehen immer am Ende des Satzes. z.B. : "Hat Peter seinem Vater geholfen?" (Stirnsatz) z.B. : "Peter hat seinem Vater geholfen." (Kernsatz) Bei mehr als zweiteiligem Prädikat steht der Verbzusatz links von der infiniten Form. Die anderen Teile stehen um so weiter rechts, je eher - bei Umwandlung des Prädikats in Prädikate mit je einem Bestandteil weniger - der einzelne Teil Finitum wird. z.B. : "Sie hätte wirklich heimkommen sollen." z.B. : "Sie sollte wirklich heimkommen." z.B. : "Sie kommt wirklich heim." --> Regel: rechts determiniert links Bei Spannsätzen stehen alle Prädikatsteile am Ende des Satzes. Der Verbzusatz steht links von den anderen verbalen Teilen. Das Finitum steht dabei in der Regel rechts von allen anderen Prädikatsteilen. z.B.: "... obwohl er nicht aufschreiben will." 3) Die Stellung des Ersatzinfinitivs Der Ersatzinfinitiv tritt bei bestimmten Verben auf, welche sich mit einem Infinitiv verbinden können und ersetzt den 2.Partizip. z.B.: "Er hat kommen müssen (nicht: gemußt)." Der Ersatzinfinitiv steht immer am Ende des Prädikatskomplexes. Die Prädikatsteile, die eigentlich rechts stehen müßten, nach der Regel: rechts determiniert links, stehen dann links. In Spannsätzen wird der Prädikatskomplex mit dem Finitum eröffnet. z.B.: "Er wird nicht haben kommen können." Es kommt hier zur Voranstellung des Finitums vor die infinite Form. Trotzdem steht das Finitum später als an zweiter Stelle (Spannsatz).
Satzklammer und Stellungsfelder1) Die Satzklammer Das Finitum und die nichtfiniten Prädikatsteile bilden in Stirn- und Kernsätzen eine Klammer. Stirnsatz: "Hat Peter seinem Vater geholfen?" I__________________________I Kernsatz : "Peter hat seinem Vater geholfen." I____________________I Im Spannsatz wird die Klammer aus dem Einleitewort und dem Finitum gebildet. Spannsatz: "... daß Peter seinem Vater geholfen hat." I_______________________________I 2) Die Stellungsfelder Von der Stellung der Klammerteile her gliedert man den Satz in Stellungsfelder. Hierbei befindet sich das Vorfeld vor dem ersten Klammerteil. Zwischen den Klammerteilen befindet sich das Mittelfeld. Hinter dem zweiten Klammerteil befindet sich das Nachfeld. Ein Nachfeld tritt nur bei Ausklammerung auf, d.h. daß ein Teil des Satzes aus der Klammer herausgelöst und hinter den zweiten Klammerteil gesetzt wird. ____________________ I I z.B. Kernsatz: "Peter hat seinem Vater geholfen." Vorfeld Mittelfeld
Die Besetzung der einzelnen Stellungsfelder1) Die Besetzung des Vorfeldes Das Vorfeld ist in Stirn- und Spannsätzen nicht besetzt. In Kernsätzen ist das Vorfeld immer besetzt, in der Regel mit einem Satzglied. Die Grundstellung ------------------ Bei der Grundstellung steht das Subjekt im Vorfeld. z.B.: "Susanne hat für ihren Freund ein Geschenk ausgesucht." Die Gegenstellung ----------------- Von der Gegenstellung spricht man, wenn ein anderes Satzglied als das Subjekt im Vorfeld steht. z.B.: "Für ihren Freund hat Susanne ein Geschenk ausgesucht." Die Ausdrucksstellung --------------------- Bei der Ausdrucksstellung wird ein Satzglied, mit dem etwas Neues/Wichtiges angegeben werden soll, ins Vorfeld gesetzt. z.B.: "Nach Hause ist sie nicht gegangen." In die Ausdrucksstellung kann auch ein Prädikatsteil gebracht werden. z.B.: "Gelogen hat er." Nebenordnende Konjunktionen wie 'und' oder 'denn' neben einem -------------------------------------------------------------- Satzglied im Vorfeld --------------------- Da Konjunktionen keine Satzglieder, sondern nur Verbindungswörter sind, beeinflussen sie die Wortstellung nicht. z.B.: "... und die Gesuche sind bis zum 1.Juni einzureichen." Mit einem Nebensatz besetztes Vorfeld -------------------------------------- z.B.: "Als er nach Hause kam, setzte er sich zu Tisch." Die Platzhalterfunktion von 'es' -------------------------------- Steht 'es' im Vorfeld, nimmt es eine sogenannte Platzhalterfunktion ein und fällt weg, wenn ein Satzglied ins Vorfeld gestellt wird. z.B.: "Es wartet jemand auf dich." "Jemand wartet auf dich." 2) Die Besetzung des Nachfeldes Die Besetzung des Nachfeldes ist mit der Ausklammerung gleichzusetzen. 3) Die Besetzung des Mittelfeldes Im Mittelfeld können alle Satzglieder auftreten. Meist stehen mehrere nebeneinander. Folgende grammatischen Faktoren spielen bei der Besetzung des Mittelfeldes eine Rolle: - der Satzgliedwert eines Elements - die formale Besetzung einer Satzgliedstelle - die Bedeutungsmerkmale. Ein grundsätzlich gleichartiges Stellungsverhalten zeigen folgende Satzglieder: - Umstandsergänzungen (adverbiale Ergänzung) - Gleichsetzungskasus - Präpositionalobjekte - Genitivobjekte - prädikativ gebrauchte Satzadjektive. Diese Satzglieder bilden eine Gruppe. Zusatz: ------- Gleichsetzungskasus Der Gleichsetzungskasus bezeichnet einen Begriff, der in einer 'Gleichsetzung' den in der Subjektstelle genannten Begriff definieren soll oder einen klassifizierenden Begriff, der das in der Subjektstelle Genannte in eine Klasse einordnen soll. z.B.: "Bern ist die Hauptstadt der Schweiz." "Bern ist eine große Stadt." Präpositionalobjekte, Umstandsergänzungen und Genitivobjekte können vor oder nach ihrem Bezugswort stehen. z.B. Präpositionalobjekt : "Er ist mir an Fleiß überlegen." "Er ist mir überlegen an Fleiß." z.B. Umstandsergänzung : "Er ist ansässig in München." "Er ist in München ansässig." z.B. Genitivobjekt : "Er ist des Diebstahls schuldig." "Er ist schuldig des Diebstahls." Zusatz: ------- Präpositionalobjekt Das Präpositionalobjekt ist ein substantivisches oder pronominales Satzglied mit einer Präposition. Die Präposition ist hierbei Bestandteil des Satzgliedes und wird von dem Wort bestimmt, von dem das Präpositionalobjekt abhängig ist. z.B.: "Wir hoffen auf bessere Zeiten." Eine weitere Gruppe von Satzgliedern, welche im Mittelfeld stehen können, bilden Subjekt, Dativobjekt und Akkusativobjekt. Hierbei ist folgendes zu unterscheiden: 1. Ist das Akkusativobjekt kein Personalpronomen ('es', 'ihn' usw), steht es in der Regel nach dem Dativobjekt. a) Sind nun Subjekt und Dativobjekt auch keine Personalpronomen, so ergibt sich die Folge: Subjekt-Dativobjekt-Akkusativobjekt. z.B.: "Gestern hat Thomas seinem Freund ein Buch gekauft." b) Ist nur das Subjekt ein Personalpronomen, ergibt sich die gleiche Folge wie bei a). z.B.: "Gestern hat er seinem Freund ein Buch gekauft." c) Auch wenn Subjekt und Dativobjekt Personalpronomen sind, ergibt sich die gleiche Folge wie bei a). z.B.: "Gestern hat er ihm ein Buch gekauft." d) Wenn nur das Dativobjekt ein Personalpronomen ist, steht dieses häufiger vor dem Subjekt. z.B.: "Gestern hat ihm Thomas ein Buch gekauft." Seltener: "Gestern hat Thomas ihm ein Buch gekauft." 2. Wenn das Akkusativobjekt ein Personalpronomen ist, kann es vor dem Dativobjekt stehen. a) Wenn außer dem Akkusativobjekt auch das Subjekt und das Dativobjekt Personalpronomen sind, ergibt sich die Folge : Subjekt-Akkusativobjekt-Dativobjekt. z.B.: "Gestern hat er es ihm gekauft." b) Diese Folge gilt auch, wenn außer dem Akkusativobjekt nur das Subjekt ein Personalpronomen oder 'man' ist. z.B.: "Gestern hat man es seinem Freund gekauft." c) Wenn nur das Akkusativobjekt und das Dativobjekt Personalpronomen sind, steht das Subjekt häufiger nach den beiden Objekten. z.B.: "Gestern hat es ihm Thomas gekauft." Seltener: "Gestern hat Thomas es ihm gekauft." d) Ist nur das Akkusativobjekt ein Personalpronomen, steht es häufig vor dem Subjekt. z.B.: "Gestern hat es Thomas seinem Freund gekauft." Seltener: "Gestern hat Thomas es seinem Freund gekauft." 3. Ist das Subjekt ein Personalpronomen oder 'man', steht es immer vor den beiden Objekten. z.B.: "Er hat seinem Freund das Buch gestern gekauft." Eine weitere Gruppe von Satzgliedern, welche im Mittelfeld stehen können, bilden die freien Umstandsangaben (adverbial). Zusatz: ------- freie Satzglieder Freie Satzglieder sind Satzglieder, die nicht an das in der Prädikatsstelle stehende Verb gebunden sind. freie Umstandsangaben z.B.: "Der Gärtner bindet die Blumen im Gewächshaus/am Abend/nachlässig ..." im Gewächshaus --> Ort am Abend --> Zeit nachlässig --> Art und Weise --> Die Adverbialbestimmungen sind austauschbar --> freie Satzglieder. Die freien Umstandsangaben werden als eröffnende oder ausschließende Satzteile oft ins Vorfeld gestellt. z.B.: "Gestern war Peter im Schwimmbad." Sie können aber auch im Mittelfeld vorkommen. z.B.: "Die Äpfel liegen seit drei Tagen im Kühlschrank." Die Stellung der Interjektionen Die Interjektionen stehen, wenn sie weder als Satzglied noch als Attribut in einen Satz eingebaut sind, im allgemeinen vor dem Satz. z.B.: "Oh, wie ich dich beneide!" Interjektionen können auch in den Satz eingeschoben werden. Sie stehen dann gewöhnlich vor dem Element, auf das sie sich beziehen. z.B.: "Sie hat alte Möbel, oh, hervorragende Sachen." Als Bestandteil eines Satzes oder einer festen Verbindung (z.B.: "miau machen") werden Interjektionen hinsichtlich der Wortstellung genauso behandelt wie Wörter anderer Wortarten an dieser Stelle. Das Anredenominativ Das Anredenominativ ist in seiner Stellung im Satz prinzipiell frei. Bei stärkerer Affektgeladenheit steht es eher am Anfang. Bei geringerer Affektgeladenheit steht es eher später. z.B.: "Klaus, deine Mutter hat schon lange nach dir gerufen." "Komm, Anne, wir müssen jetzt gehen."
Die Wortstellung innerhalb komplexer, im Kasus bestimmter SatzgliederKomplexe Satzglieder, welche im Kasus bestimmt sind, bestehen aus einem Kern und den diesem Kern angefügten Teilen, den Attributen. Substantiv Vorfeld - Kern - Nachfeld Attribuierungen Im Kern steht regulär ein Substantiv oder ein substantiviertes Wort anderer Wortart. Zusatz: ------- Komplexe Satzglieder werden unterschieden, ob sie in ihrem Kern im Kasus bestimmt oder unbestimmt sind. Glieder, die im Kasus nicht bestimmt sind, wären: mit einem Adjektiv als Kern: "Das Essen ist gut." mit einem Partikel als Kern: "Wir sind gestern gekommen." 1) Die Besetzung des Vorfeldes 1. Pronominalteil Steht das Pronominalteil im Vorfeld, wird das Satzglied mit einem Artikel oder mit einem Pronomen eröffnet. z.B.: "das neue Buch" / "ein kleines Kind" 2. Adjektivteil Zwischen Pronominalteil und Kern können attributive Adjektive stehen. Das Adjektivteil kann mehrfach besetzt sein. Das Stellungsverhältnis der Adjektive im Adjektivteil richtet sich nach bestimmten Merkmalen. 3. Attributive Genitive Attributive Genitive erscheinen im Vorfeld heute nur noch bei Namen, namenähnlichen Substantiven und in festen Redewendungen. z.B.: "Goethes Werk" / "des Vaters Segen" / "aller Laster Anfang" Vorangestellt wird das namenähnliche Substantiv vor allem, wenn das Bezugswort selbst noch durch Appositionen, Präpositionalgefüge, ein anderes Genitivattribut, o.ä. näher bestimmt ist. Bei Nichtvoranstellung würde das Attribut zu weit von seinem Bezugswort entfernt stehen. z.B.: "Vaters Nichte Susanne" für : "die Nichte Susanne des Vaters" Wird der attributive Genitiv einem anderen Genitiv, von dem er abhängt, vorangestellt, so bedeutet dies eine Erschwerung des Verständnisses. z.B.: "Meines Freundes Vaters Haus" verständlicher: "Das Haus des Vaters meines Freundes" Das vorangestellte Genitivattribut steht vor dem adjektivischen Attribut. z.B.: "Vaters neuer Wagen" 2) Die Besetzung des Nachfeldes 1. Im Nachfeld steht regulär der attributive Genitiv. Dieser steht unmittelbar hinter dem Kern. z.B.: "Das Haus meiner Schwester" / "die Werke Goethes" 2. Attributive Partikel und Präpositionalgefüge Stehen attributive Partikel und Präpositionalgefüge im Nachfeld, so ergibt sich die Folge: attributiver Genitiv - Partikel - Präpositionalgefüge z.B.: "die Hoffnung des Soldaten auf Hilfe" Attributive Präpositionalgefüge und Partikel können aber auch vor dem Kern stehen. Sie stehen dann vor dem Pronominalteil. z.B.: "gestern die Sitzung" Partikel, die sich auf das ganze Satzglied beziehen und nicht nur auf den Kern, stehen vor oder hinter der Substantivgruppe. z.B.: "Nur die Nachbarn haben einen Garten." "Die Nachbarn allein haben einen Garten." Ein Gliedteil innerhalb der Wortgruppe kann mit einem Partikel attribuiert werden. z.B. : "in fast allen Fällen" im Gegensatz: "fast in allen Fällen" 3. Nutzung des Nachfeldes für die Attribuierung von Adjektiven z.B.: "Lump, elender!" "Hast du die Bestie, die verfluchte?" (Carossa) 4. Trennung eines attributiven Adjektivs von seinem Bezugswort Soll das attributive Adjektiv besonders hervorgehoben werden, kann es von seinem Bezugswort getrennt werden. z.B.: "Beweise hat sie äußerst triftige vorgebracht."
Die Wortstellung innerhalb komplexer, im Kasus nicht bestimmter SatzgliederHierbei steht regulär ein unflektiertes Adjektiv oder ein Partikel im Kern. z.B.: "Er ist gut gelaunt." / "Sie sitzt weit hinten." Der Partikel 'genug' wird im allgemeinen nachgestellt. z.B.: "Sie ist gescheit genug." Die Stellung der Präpositionen Gewöhnlich steht die Präposition vor ihrem Bezugswort. Die Präpositionen: entgegen, entlang, gegenüber, gemäß, unbeschadet, ungeachtet, wegen, zufolge, zugunsten, zunächst, zuungunsten können voran- oder nachgestellt werden. Die Präposition 'nach' kann nur bei modaler Verwendung nachgestellt werden. Die Präpositionen 'halber' und 'zuwider' können nur nachgestellt werden. Bei zweiteiligen Präpositionen wird das Substantiv zwischen die Teile gesetzt. z.B.: "von Rechts wegen" Die Stellung der Konjunktionen 1) Nebenordnende Konjunktionen Die Konjunktionen: und, wie, sowie, oder, allein, sondern, denn stehen immer vor dem Wort oder an der Spitze des Satzes, den sie nebenordnen. z.B.: "Sie hat gute Anlagen, allein sie ist faul." Die Konjunktionen: aber, doch, jedoch, nur sind in ihrer Stellung freier. z.B.: "Er ist streng, aber nicht brutal." "Er ist streng, nicht aber brutal." 2) Unterordnende Konjunktionen Die unterordnenden Konjunktionen stehen an der Spitze des Nebensatzes. z.B.: "Ich hoffe, daß er wieder kommt." 3) Satzteilkonjunktionen Die Satzteilkonjunktionen: wie, als, denn, desto, um so stehen immer vor dem Satzteil, der mit ihnen angeschlossen wird. z.B.: "Sie gilt als zuverlässig." "Je eher, desto/um so besser." 4) Infinitivkonjunktionen Die Infinitivkonjunktion 'zu' steht immer unmittelbar vor dem Infinitiv eines einfachen oder fest zusammengesetzten Verbs. z.B.: "Er hoffte zu kommen." "Sie beschloß, das Buch zu übersetzen." Bei unfesten Zusammensetzungen steht 'zu' zwischen dem mit dem Verb zusammengeschriebenen Teil und dem Infinitiv. z.B.: "Er hoffte, pünktlich anzukommen." Die Teile: ohne, um, statt, anstatt stehen an der Spitze der Infinitivgruppe. z.B.: "Sie träumte, statt aufzupassen." Die Stellung von Teilsätzen Teilsätze können im zusammengesetzten Satz einander folgen, sie können aber auch ineinandergefügt sein. Sind Teilsätze ineinandergefügt, besetzt ein Teilsatz einen Platz in einem bestimmten Stellungsfeld eines anderen Teilsatzes. Es wird unterschieden: - Sätze, die im Vorfeld stehen : Vordersätze - Sätze, die im Nachfeld stehen : Nachsätze - Sätze, die im Mittelfeld stehen: Zwischensätze oder Schaltsätze Gleichwertige Konstruktionen von Teilsätzen sind satzwertige Infinitive und Partizipien. Grundsätzlich gelten für Infinitiv- und Partizipialkonstruktionen die gleichen Regeln, wie für Teilsätze. Gelegentlich verhalten sich Teilsätze aber auch anders, als Infinitiv- und Partizipialkonstruktionen. 1. Der Teilsatz steht an Subjekt- oder Objektstelle. Hierbei kann der Teilsatz im Vorfeld oder im Nachfeld stehen. Im Mittelfeld können keine Subjektsätze stehen. Objektsätze können im Mittelfeld nur beschränkt stehen. z.B.: "Wer das nicht erlebt hat, kann dies nicht beurteilen." "Dies kann nicht beurteilen, wer das nicht erlebt hat." 2. Der Teilsatz steht an der Stelle einer adverbialen Bestimmung. Hierbei kann der Teilsatz in allen drei Feldern stehen. Er steht eher im Vor- und Nachfeld, seltener im Mittelfeld. z.B.: "Sie ging nach Hause, als es dunkel wurde." "Als es dunkel wurde, ging sie nach Hause." "Sie ging, als es dunkel wurde, nach Hause." 3. Der Teilsatz steht an der Stelle eines Attributs. Hierbei folgt der Teilsatz seinem Bezugswort. Steht das Bezugswort im Vorfeld, dann steht der Attributsatz im Vor- oder Nachfeld. Steht das Bezugswort im Mittelfeld, dann steht der Attributsatz im Mittel- oder Nachfeld. z.B.: "Der Mann, der dies getan hat, ist bekannt." "Der Mann ist bekannt, der dies getan hat." "Seit heute ist der Mann, der dies getan hat, bekannt." "Seit heute ist der Mann bekannt, der dies getan hat." 4. Infinitivgruppen können in den Satz einbezogen sein. z.B.: "Die Welt versteht ihn nicht zu würdigen." Die Infinitivgruppe kann als Subjekt dem Satz vor- oder nachgestellt sein. Als Objekt ist sie dem Satz meist nachgestellt. Als adverbiale Bestimmung kann die Infinitivgruppe im Vor-, Mittel- oder Nachfeld stehen. Als Attribut folgt sie wieder ihrem Bezugswort. z.B.: "Euch zu helfen ist mein größter Wunsch." "Mein größter Wunsch ist, euch zu helfen." "Er beschloß, eine kleine Atempause zu machen." "Sie ließ ihn pausenlos reden, um ihn ansehen zu können." "Um ihn ansehen zu können, ließ sie ihn pausenlos reden." "Sie ließ ihn, um ihn ansehen zu können, pausenlos reden." 5. Partizipialgruppen Für Partizipialgruppen gelten die entsprechenden Regeln, wie auch für die Infinitivgruppen. Zwischensätze werden regulär dem Finitum des Hauptsatzes nachgestellt. Ausgenommen von dieser Regel sind jedoch Attributsätze. z.B.: "Wir bleiben heute, weil wir arbeiten wollen, zu Hause." Die Stellung nach dem ersten Satzglied dient der besonderen Betonung. z.B.: "Der Zug, wenn er wirklich noch kommt, wird überfüllt sein." In einen Nebensatz sollte ein Zwischensatz erst nach dem Satzglied eingefügt werden, das dem Einleitewort folgt. z.B.: "... weil wir, wie uns mitgeteilt wurde, erst morgen an der Reihe sind." Die Einschaltung eines Nebensatzes unmittelbar nach dem Einleitewort erschwert das Verständnis. z.B.: "Es zeigt sich, daß, wenn Karin uns hilft, dies nur aus Eigennutz geschieht." (Mit drei Konjunktionen)
Zur Wortstellung bei Walter Jung: "Grammatik der deutschen Sprache"Jung spricht von der Wortstellung als der Satzgliedstellung, welche die Reihenfolge, in der die Elemente des Satzes angeordnet werden, darstellt und betont deren wesentliche Bedeutung für die kommunikative Wirkung der sprachlichen Äußerung. Die Stellung des Finitums ist bei ihm die Verbstellung. Er unterscheidet nach dieser Verbstellung drei Strukturtypen 1, 2, 3, bzw. drei Satzschemata (Stirn - Kern - Spannsatz). Die Rahmenkonstruktion (Satzklammer) tritt in folgenden Erscheinungsformen auf: a) als verbaler oder prädikativer Rahmen im Stirn- und Kernsatz. z.B.: "Fritz hat das Buch gestern dem Lehrer zurückgegeben." I I Ausgangspol Zielpol I______________________________________I I prädikativer Rahmen b) als Spannsatzrahmen im eingeleiteten Nebensatz z.B.: "Ich hoffe, daß du mich nicht so lange warten läßt." I_____________________________I c) als nominaler Rahmen (attributiv-substantivischer Rahmen) in der substantivischen Wortgruppe z.B.: "eine fast zu Ende gerauchte Zigarette" I______________________I Die Stellung der einzelnen Satzglieder nach W.Jung Jung geht auf die Stellung der einzelnen Satzglieder näher ein. 1. Das Subjekt a) Das Subjekt steht häufig am Satzanfang. z.B.: "Ich schrieb eine Erzählung." Das Subjekt kann in Anfangsstellung stark betont sein. z.B.: "Handwerker trugen ihn." b) Steht ein anderes Satzglied im Vorfeld, so steht das Subjekt unmittelbar hinter dem finiten Verb. z.B.: "Mir machst du das nicht weis." c) Zwischen dem finiten Verb und dem Subjekt kann ein Partikel stehen. z.B.: "Wann kam denn Vater nach Hause?" d) Bei hohem Mitteilungswert rückt das substantivische Subjekt näher an das Satzende. z.B.: "Wenn Ilse kritisiert wird, kommen ihr immer gleich die Tränen." e) Im Spannsatz folgt das Subjekt gewöhnlich dem Einleitewort. Zwischen Einleitewort und Subjekt kann ein tonschwaches Glied treten. z.B.: "... weil die Arbeit geglückt war." Aber: "... weil ihm die Arbeit gelungen ist." 2. Das Prädikativ a) Das Prädikativ steht meist an letztmöglicher Stelle im Satz. Es steht jeweils vor einer infiniten und einer finiten Verbform, sofern diese vorhanden sind. z.B.: "Er ist mein Freund." "... weil ich ihn für meinen besten Freund halte." b) Am Satzanfang wird das Prädikativ stark hervorgehoben. z.B.: "... Schuster soll er bleiben" (Brecht) 3. Das Objekt a) Das Objekt steht meist hinter dem finiten Verb. z.B.: "Ich habe dem Redner meine Meinung gesagt." b) Bei Substantiven steht das persönliche Objekt meist vor dem sachlichen Objekt. z.B.: "Sag den Eltern die Wahrheit!" c) Bei Personalpronomen steht hingegen meist das sachliche Objekt vor dem persönlichen Objekt. z.B.: "Sage es ihm!" d) Ist das Objekt vorangestellt, so trägt es meist den Satzakzent. z.B.: "Mir machst du das nicht vor!" e) Das Akkusativobjekt ist eng an das Verb gebunden. Sobald aber ein anderes Satzglied höheren Mitteilungswert hat, rückt das Akkusativobjekt in betonte Endstellung. z.B.: "Der Bauer pflügte den Acker in aller Frühe." "Der Bauer pflügte in aller Frühe den Acker." f) Das Präpositionalobjekt steht meist am Satzende. z.B.: "Er sinnt Tag und Nacht auf Abhilfe." 4. Die Adverbialbestimmung Die Stellung der Adverbialangaben wird wesentlich von ihrem Mitteilungswert bestimmt. a) Konjunktionaladverbien stehen meist am Satzanfang. z.B.: "Am Eingang stand ein Kamel." Zusatz: ------- Konjunktionaladverbien Koordinierende Wörter, die allein vor der finiten Verbform stehen können und den Satzgliedwert von Adverbialbestimmungen haben, werden Konjunktionaladverbien genannt. b) Adverbialergänzungen, die eine Leerstelle des Prädikats besetzen, stehen meist am Satzende. z.B.: "Fährst du nächste Woche mit nach Rostock?" c) Stehen mehrere Adverbialbestimmungen hinter dem finiten Verb, so kommt es meist zu der Reihenfolge: Grund - Zeit - Art und Weise - Ort - Zweck - Folge. z.B.: "Wir trafen uns wegen dieser Angelegenheit im März in Berlin zu gütlicher Einigung." d) Soll ein Umstand besonders hervorgehoben werden, ändert sich die unter c) genannte Reihenfolge. z.B.: "Wir treffen uns zu der Verhandlung in Berlin erst im März." 5. Das Attribut Das Attribut steht in der Regel bei seinem Bezugswort. a) Das adjektivische Attribut Das adjektivische Attribut steht in flektierter Form in der Regel vor dem Bezugswort. z.B.: "edler Wein" / "am jenseitigen Ufer" Nähere Bestimmungen zum Adjektiv - und Partizipialattribut treten davor. z.B.: "in der gewaltig gewachsenen Stadt" Unflektierte adjektivische Attribute stehen oft hinter dem Bezugswort. z.B.: "Stahl, gewalzt" b) Das substantivische Attribut Das Genitivattribut steht überwiegend nach dem Bezugswort. z.B.: "die Tür des Hauses" Eigennamen und Personenbezeichnungen im Genitiv werden vorangestellt. z.B.: "Berlins Umgebung" Das präpositionale Attribut steht immer hinter dem Bezugswort. z.B.: "kleine Ortschaft im südlichen Deutschland" Tritt ein Adverb hinzu, so kann dieses vor oder nach dem präpositionalen Attribut stehen. z.B.: "der Blick hinunter ins Tal" "der Blick ins Tal hinunter" c) Das adverbiale Attribut Das adverbiale Attribut steht, als Attribut eines Adjektivs, immer vor dem Adjektiv. z.B.: "besonders fröhlich" Auch als Attribut eines Adverbs steht das adverbiale Attribut immer vor dem Adverb. z.B.: "immer morgens" d) Der Vergleich als Attribut Der Vergleich kann unmittelbar nach dem Bezugswort oder weiter entfernt von diesem stehen. z.B.: "ein Kerl wie ein Baum" "... daß er sich zu einer Handlungsweise hinreißen ließ, wie sie nur aus einem allzu starken Empfinden hervorgehen kann." (Stifter) e) Die Apposition Die Apposition kann vor oder nach dem Bezugswort stehen. Sie kann auch vom Bezugswort entfernt stehen. Zusatz: ------- Apposition Die Apposition ist ein Attribut in substantivischer Form, das die gleiche Erscheinung der objektiven Realität bezeichnet wie das Substantiv oder Pronomen, auf das sie sich bezieht. 6. Das Adverb Das Adverb kann vor und nach dem Substantiv stehen; die Nachstellung überwiegt jedoch. z.B.: "das Haus rechts" "rechts das Haus" 7. Infinitiv und Partizip a) Infinitive und Partizipien als Bestandteile zusammengesetzter Verbformen Hierbei stehen diese in der Regel im Hauptsatz am Satzende, im Nebensatz unmittelbar vor der finiten Verbform. Zur besonderen Hervorhebung können sie am Satzanfang stehen. z.B.: "Gefragt habe ich nicht." b) Infinitiv mit 'zu' Der Infinitiv mit 'zu' kann ohne nähere Bestimmung vor oder nach dem schließenden Prädikatsteil stehen. z.B.: "Jetzt hören wir zu arbeiten auf." "Jetzt hören wir auf zu arbeiten." c) Erweiterter Infinitiv mit 'zu' Der erweiterte Infinitiv mit 'zu' kann seinem verbalen Kern vor- oder nachgestellt werden. z.B.: "Den Rasen zu betreten ist verboten." "Es ist verboten, den Rasen zu betreten." d) Verschränkter Infinitiv Der verschränkte Infinitiv steht vor der infiniten Verbform. z.B.: "Das wollen wir euch zu erklären versuchen." Zusatz: ------- Verschränkter Infinitiv e) Attributiver Infinitiv Der attributive Infinitiv steht hinter seinem Bezugswort. z.B.: "Seine Art, mit den Kollegen zu reden, gefiel uns." f) Der erweiterte Partizip Erweiterte Partizipien stehen meist am Anfang oder am Ende des Satzes. z.B.: "Und tiefer suchend, fror ich mehr, und dann gestorben, kam ich hier ins Schattenreich." (Brecht) g) Das erweiterte Partizip als Attribut Als Attribut steht das erweiterte Partizip bei seinem Bezugswort. 8. Die Nebensätze Nebensätze können als Vorder - Zwischen - und Nachsätze stehen. a) Gliedsätze Gliedsätze stehen als Vordersätze, wenn sie die Verbindung zu dem Vorangehenden herstellen. z.B.: "Es regnet. Wenn es nicht nachläßt, können wir nicht fahren." b) Temporal- und Konditionalsätze Temporal- und Konditionalsätze sind meist Vordersätze. z.B.: "Sobald ich Antwort habe, reise ich." "Wenn es euch gefällt, so bleibt doch hier." d) Subjekt- und Objektsätze Von einem Relativpronomen eigeleitete Subjekt- und Objektsätze werden meist vorangestellt. z.B.: "Nur wer ihren Ehrenkodex nicht anerkennen will, der ist ihr Feind, dem gilt ihr Kampf." (Bredel) e) Konjunktionale Objektsätze, Konsekutivsätze und weiterführende Nebensätze sind meist Nachsätze. z.B.: "Ich verlasse mich darauf, daß du mich morgen besuchst." "Er rutschte aus, so daß er unglücklich stürzte." "Er sprach sich für die Abrüstung aus, wobei er keine genauen Angaben machte." f) Soll ein Gliedsatz in einen anderen Gliedsatz eingeschoben werden, so steht er nach dem Satzglied, das dem Einleitewort folgt. z.B.: "Als ihm, obwohl er das nicht erwartet hatte, der 1.Preis zuerkannt worden war, dankte er mit bewegten Worten." g) Gliedteilsätze (Attributsätze) Gliedteilsätze stehen beim Bezugswort. Sie sind demnach fast immer Nach- oder Zwischensätze. z.B.: "Leih mir bitte den Roman, der dir so gut gefallen hat." "Die Furcht, er könnte zu spät kommen, ist sehr groß." 9. Die Satznegation a) Das satzverneinende 'nicht', 'keineswegs', 'keinesfalls' stehen im Stirn- und Kernsatz an letzter Stelle. z.B.: "Er verkaufte die Sammlung trotz Geldmangel nicht/keinesfalls." b) Vor sprachlichen Elementen, die mit der finiten Verbform enger verbunden sind, steht die Satznegation als 'nicht'. z.B.: "Er hat die Sammlung nicht verkauft." c) Bei Präpositionalobjekten, freien Lokal - Temporal - und Kausalbestimmungen in der Form der Präpositionalfügung kann die Satznegation sowohl davorstehen, als auch folgen. z.B.: "Er kann sich nicht an Einzelheiten erinnern." "Er kann sich an Einzelheiten nicht erinnern." d) Das Satzverneinende 'nicht' steht meist nach Kasusobjekten. z.B.: "Er hat dem Freunde nicht geholfen." e) Die Satznegation steht immer hinter Modalwort und Modalwendung. z.B.: "Ich habe ihn leider nicht angetroffen." "Ich habe ihn zu meinem Leidwesen nicht angetroffen."
Zur Wortstellung bei Peter Eisenberg: "Grundriß der deutschen Grammatik"Eisenberg stellt fest, daß die Wortstellung zu den wichtigsten Gebieten der Syntax zählt, trotzdem aber lange Zeit vernachlässigt wurde und deshalb auch in vielen neueren Grammatiken nur eine untergeordnete Rolle spielt. Er unterscheidet vier mögliche Zielsetzungen für die Untersuchung von Wortstellungsregularitäten: 1) Aufzählung aller möglichen Wortfolgen für eine Sprache 2) Ermittlung der Funktionalität von Umstellungen 3) typologische Aussagen und Wortstellungsuniversalien 4) Aussagen über den Zusammenhang von Wortstellung und syntaktischer Struktur. Eisenberg geht es hierbei weder um Einzelheiten noch um eine abgewogene Darstellung von Theorien. Ziel ist die Entwicklung von Fragestellungen, mit deren Hilfe man Aussagen über Wortstellungsregularitäten ordnen kann. 1) Mögliche Wortfolgen Syntaktische Grundformen sind meist Wortformen --> mögliche Folgen von Wortformen. Jede Grammatik, die die Sätze einer Sprache von den Nichtsätzen unterscheiden will, muß die möglichen Wortfolgen für die Kategorie Satz aufzählen. Hierbei interessiert in erster Linie die Satzstruktur. Auch Eisenberg unterscheidet die drei schon genannten Satztypen (Stirn-, Kern- und Spannsatz), nach der Stellung des Finitums. Er spricht hierbei von Erststellung, Grundstellung und Endstellung. Die Sätze gliedert er in topologische Felder (Vor-, Mittel- und Nachfeld). Weiterhin stellt er fest, daß das Aufzählen der Wortfolgen in verschiedenen Grammatikkonzeptionen etwas ganz unterschiedliches bedeutet und das damit die Wortstellungsregularitäten für die Syntax nicht überall dieselbe Rolle spielen. 2) Funktionalität von Umstellungen Eisenberg nimmt eine Wortstellungstheorie an, die unter den möglichen Wortfolgen für eine syntaktische Kategorie - etwa den Satz - eine unmarkierte oder Grundreihenfolge auszeichnet. Umstellungen der Wortfolge können einerseits erhebliche Folgen für die syntaktische Struktur haben, andererseits dagegen an der Struktur wenig oder nichts ändern, womit nur eine reine Veränderung der Reihenfolge erzielt wird. Eine Reihe von Grammatiken zeichnet die Satzgliedfolge des Kernsatzes als Grundreihenfolge aus und sieht die anderen Satztypen als Reihenfolgevarianten dazu. 3) Typologie und Wortstellungsuniversalien Neuere Wortstellungstypologien gehen von einer Grundklassifikation der Sprachen nach der Anordnung der Satzgliederung im Subjekt-Prädikat- Objekt-Satz aus. Hieraus folgen wiederum die drei schon erwähnten Satztypen. Allerdings will die Typologie einer Sprache gerade 'einen' Grundtyp zuordnen, und so ist auch hier ein Begriff von unmarkierter Reihenfolge grundlegend. Das Anliegen besteht darin, die Reihenfolgeverhältnisse in verschiedenen Konstruktionen aufeinander zu beziehen. Diese verschiedenen Konstruktionen sind Stirn-, Kern- und Spannsatz. Es bestehen damit nur bestimmte Abfolgen als unmarkierte. Eisenberg beruft sich auf Vennemann und führt als unterscheidendes Glied der Wortfolge auf der semantischen Ebene den Operator und als unterschiedenes Glied den Operanden ein. Entsprechende Bezeichnungen auf der syntaktischen Ebene sind Spezifikator und Spezifikat. Ziel der Wortstellungstheorie sind Aussagen darüber, ob der Spezifikator dem Spezifikat vorausgeht oder ob er ihm folgt. Liste von Spezifikator - Spezifikat - Paarungen nach Vennemann: Spezifikator Spezifikat Objekt Verb Adverb Verb Vollverb Hilfsverb Adjektiv Substantiv Relativsatz Substantiv Genitiv Substantiv Artikel Substantiv Nominal Adposition Ind. Obj. Dir. Obj. 4) Wortstellung und syntaktische Struktur Mit der Verwendung des Begriffspaares Spezifikator/Spezifikat wird die Adjazenz (das Sichberühren oder unmittelbare Aufeinanderfolgen) von Ausdrücken zum entscheidenden Faktor nicht nur der Wortstellungsregularitäten, sondern der syntaktischen Strukturbildung überhaupt. Spezifikator und Spezifikat bilden jeweils gemeinsam eine Konstituente. Das Ergebnis sind binäre Konstituentenhierarchien, die das Verb als innerstes Spezifikat ausweisen und Ergänzungen sowie Angaben an das Verb binden (nach Vennemenn). Eisenberg erläutert die Adjazenz verschiedener Konstituenten untereinander. Unter notwendiger Adjazenz versteht er, daß zwei adjazente Konstituenten in einer bestimmten syntaktischen Einheit nicht getrennt werden können. z.B.: "weil Karl den Emil eingeladen hat" --> zwischen 'eingeladen' und 'hat' liegt notwendige Adjazenz vor, da man zwischen diese beide Wörter nichts einschieben kann. Hierfür verwendet Eisenberg auch den Begriff kategoriale Adjazenz. Absolute Adjazenz hingegen liegt vor, wenn ein Ausdruck einer bestimmten Kategorie nur dann auftritt, wenn er einem bestimmten anderen unmittelbar vorausgeht oder folgt. Folgt eine Konstituente einer anderen notwendigerweise, so kann man von einem Nachfolger sprechen, wobei keine Adjazenz vorliegen muß. Entsprechendes gilt für die Relation Vorgänger. Zwei Konstituenten bilden eine Positionsklammer, wenn beide Konstituenten nicht adjazent sind und wenn es einen syntaktischen Kontext gibt, in dem beide Konstituenten notwendig adjazent sind. Die Positionsklammer ist der Satzklammer aus der Duden-Grammatik gleichzusetzen. Das Kriterium der positionellen Freiheit besagt, daß eine Konstituente vor, nach und zwischen allen anderen unmittelbaren Konstituenten stehen kann, wenn es dort positionell frei ist. Eisenberg geht differenziert auf die Satzgliedstellung ein. Er wendet sich dabei den Satztypen und den topologischen Feldern zu und behandelt die Satzgliedfolge im Mittelfeld. Weiterhin äußert er sich zur Topologie der Nominalgruppe.
Zur Wortstellung bei Gerhard Helbig und Joachim Buscha: "Deutsche Grammatik"Helbig und Buscha behandeln bei der Klassifizierung der Verben nach syntaktischen Kriterien deren Beziehung zum Subjekt und zum Objekt und das Verhältnis des Verbs im Prädikat. Sie gehen im Kapitel 'Satzgliedstellung' auch von drei Satztypen bzw. Satzschemata aus. Diese benennen sie als Stellungstyp 1, 2 und 3. Die Stellung der übrigen Prädikatsteile machen sie vom Finitum abhängig. Sie unterscheiden infinite Verbformen (grammatischer Prädikatsteil) von trennbaren Verbteilen (lexikalischer Prädikatsteil). z.B.: "Er hat das Buch gestern gelesen." (infinite Verbform) "Er legt die Kartei alphabetisch an." (trennbare Verbteile) Ein verbaler Rahmen (Satzklammer) wird im Stellungstyp 1 und 2 gebildet, in den die nichtprädikativen Satzglieder eingeschlossen sind. Im Stellungstyp 1 tritt nur das erste Glied aus diesem Rahmen heraus, im Stellungstyp 2 werden alle nichtprädikativen Satzglieder in diesen Rahmen gestellt. Im Stellungstyp 3 gibt es eigentlich keinen verbalen Rahmen, denn die verbalen Teile nehmen die letzte und die vorletzte Stelle im Satz ein. Trotzdem kann man auch hier von einem Rahmen sprechen, der nicht durch die verbalen Teile allein, sondern durch das Einleitungswort des Nebensatzes (Konjunktion, Pronomen oder Adverb) als rahmeneröffnender Teil und die zum Prädikat gehörenden Satzglieder als rahmenschließende Teile entsteht. Als rahmenschließende Teile können nicht nur die infiniten Verbformen und die trennbaren Verbteile, sondern auch andere Wörter angesehen werden. Das Prinzip der syntaktischen Verbnähe äußert sich in einer generellen Regel, die besagt, daß die dem finiten Verb enger verbundenen, in syntaktischer Hinsicht näher stehenden Glieder sich im Aussagesatz stellungsmäßig weiter entfernt vom Verb befinden (syntaktische Verbnähe= topologische Verbferne). z.B.: "Er hat damals nicht in Dresden gewohnt." 0 4 3 2 1 Folgende morphologische Bedingungen für die Unterscheidung nicht- prädikativer Satzglieder werden unterschieden: - Repräsentation der Satzglieder durch bestimmte Wortklassen (Substantiv - Pronomen/Adverb) - Repräsentation der Satzglieder durch bestimmte Formen (reiner Kasus - Präpositionalkasus) - Artikelgebrauch bei substantivischen Satzgliedern. Die Morphologischen Bedingungen für die Stellung der nicht- prädikativen Satzglieder engen die von den syntaktischen Bedingungen her gegebenen Stellungsmöglichkeiten weiter ein. Auch Helbig und Buscha gehen auf die Stellung der einzelnen Satzglieder differenziert ein.
Zur Wortstellung bei Heidolph/Flämig/Motsch u.a.: "Grundzüge einer deutschen Grammatik"Heidolph behandelt die Wortstellung ausführlich unter dem Kapitel "Gliedfolge" (Topologie). Bei der Verbstellung geht er von der Grundposition des finiten Verbs aus (Zweitstellung des Finitums = Kernsatz). Es handelt sich dabei um den topologisch neutralen Stellungstyp Grundstellung. Weiterhin wird die Endstellung des finiten Verbs (Spannsatz) und die Spitzenstellung des finiten Verbs (Stirnsatz) behandelt. Es handelt sich in diesen Fällen um eine Umordnung der Grundreihenfolge (alle Positionsveränderungen von Stellungsgliedern gegenüber der Grundreihenfolge). Die Endstellung ist der normale Stellungstyp für subordinierte Sätze. Feldterminologie ----------------- - Satzfeld - Stellungsglieder außerhalb des Satzfeldes (Extrapositionen) Bsp.:"Was Renn angeht, der hat in Mexiko gelebt,viele Jahre lang." I______ ______I I___________ __________I I_______ ______I I I I Voranstellung Satzfeld Nachtrag Bsp.: "Ludwig Renn hat - ich glaube während des Krieges - I______ ______I I______________ _____________I I I Satzfeld Parenthese viele Jahre in Mexiko gelebt." I_____________ ____________I I Satzfeld Beim Grundstellungstyp (Zweitstellung des Finitums) sieht das Satzfeld folgendermaßen aus: Vorfeld - Finitum - Hauptfeld. Bsp.: "Ludwig Renn hat viele Jahre in Mexiko gelebt." I____ ____I I I_____________ ____________I I I I Vorfeld Finitum Hauptfeld Bei der Endstellung geht das Vorfeld mit in das Hauptfeld ein. Bsp.: "... daß Ludwig Renn viele Jahre lang in Mexiko gelebt hat." I I_____________________ _____________________I I I I I Konjunktion Hauptfeld Finitum Bei der Spitzenstellung ergibt sich folgendes Satzfeld : Bsp.: "Hat Ludwig Renn viele Jahre lang in Mexiko gelebt ?" I I_____________________ _____________________I I I Finitum Hauptfeld Hauptfeld = Feld, das in allen mehrgliedrigen Sätzen die Mehrheit der Stellungsglieder enthält. --> Das Hauptfeld kann in der Grundstruktur zweigliedriger Sätze unbesetzt bleiben. Bsp.: "Ludwig Renn arbeitet." I____ ____I I I__________ __________I I I I Vorfeld Finitum Hauptfeld Anordnung von nichtfiniten Stellungsgliedern einer Prädikatsgruppe ------------------------------------------------------------------ Heidolph geht vom Grad der syntaktischen Bindung einer Prädikatsgruppenkonstituenten an das Finitum aus. --> rechts determiniert links! Jedes Satzglied wird, ähnlich der Konstituentenstrukturanalyse numeriert. Das dem Finitum in der Zahlenfolge am nächsten stehende Stellungsglied ist hierarchisch am engsten an das Finitum gebunden, auch wenn es am weitesten von ihm entfernt steht. --> Bildung eines Rahmens bzw. Klammerbildung Bsp.: "Trini hat in großer Eile dem Bauernführer Zapata ... I I______ _____I I__________ __________I I I I 0 10 9 ... wichtige Nachrichten über die Berge hinüber bringen wollen." I________ _________III______ _____I I I I I I I I I I I I 8 7 6 5 4/3 2 1 --> Bei Anfangs- und Zweitstellung des finiten Verbs schließt das infinite Stellungsglied den Satz. Je enger die syntaktische Bindung eines Prädikatgruppenstellungsgliedes an das finite Verb ist, desto näher rückt das entsprechende Stellungsglied dem Satzende, desto weiter steht es also in Grund- und Spitzenstellung vom finiten Verb entfernt. --> Grundreihenfolge und Konstituentenstruktur sind in der Anordnung der nichtfiniten Einheiten identisch. Voll - und Hilfsverben ----------------------- Vollverben stehen vor modalen und temporalen Hilfsverben, da die letzteren syntaktisch dem Finitum am nächsten stehen. Verbzusätze ------------ Die Verbzusätze stehen als Konstituenten des Verbs unmittelbar vor den infiniten Vollverben (Zusammenschreibung) bzw. am Satzende. Prädikativum ------------- Die zum Prädikat gehörenden Adjektiv-, Substantiv- und Präpositionalgruppen stehen in der Grundreihenfolge unmittelbar vor dem Verbkomplex bzw. am Satzende. Bsp.: "Ludwig Renn hat seinen Helden Trini genannt." I____ ____I I I_____ _____I I I I I I I I Vorfeld Finitum Hauptfeld Prädika- Verb tivum Bsp.: "Trinis Nachrichten waren für das Bauernheer ... I_______ ________I I I________ _______I I I I Vorfeld Finitum Hauptfeld ... von großer Bedeutung." I________ _________I I Prädikativum Das Adverbiale --------------- Eine zur Prädikatsgruppe gehörende Präpositional- oder Substantivgruppe (+ Adverb) mit der Funktion einer Richtungsbestimmung (= Adverbiale I) steht in der Grundreihenfolge unmittelbar vor dem Prädikat oder am Satzende. --> Eine Zusammenschreibung mit dem 1.Infinitum ist möglich. Die Adverbialia in der Funktion von Lokalen, Modalen oder Instrumentalen haben ihre Grundposition vor den Objekten bzw. vor der Prädikatsgruppe oder am Satzende. Das direkte Objekt ------------------- Das direkte Objekt steht vor allen infiniten Prädikatgruppenkonstituenten bzw. am Satzende. Es kann sowohl eine Präpositionalgruppe (Präpositionalobjekt) als auch eine Substantivgruppe im Akkusativ (Akkusativobjekt), im Dativ (Dativobjekt) oder im Genitiv (Genitivobjekt) sein. Das indirekte Objekt --------------------- Das indirekte Objekt erscheint in der Grundreihenfolge unmittelbar vor dem direkten Objekt. Die Objekte stehen in der Grundreihenfolge niemals am Satzende.
ZusammenfassungStellung des Finitums --------------------- 1) Stirnsätze : Entscheidungsfragen : "Kommt ihr morgen?" Ausrufesätze : "Wird der Augen machen!" Aufforderungssätze : "Gehen wir!" Irreale Wunschsätze : "Käme er doch!" Uneingeleitete : "Versagen die Bremsen,dann ..." Nebensätze 2) Kernsätze : Aussagesätze : "Gaby ging um acht Uhr ins Theater." angeführte Sätze : "Ich erinnere mich, sie trug einen ohne Konjunktion Hut." Ergänzungsfragen : "Wann kommt ihr?" Entscheidungsfragen : "Ihr kommt doch morgen?" Ausrufesätze : "Du hast aber einen langen Bart!" 3) Spannsätze : Ausrufesätze : "Wie schön das alles ist!" Irreale Wunschsätze : "Wenn sie doch käme ! " Eingeleitete : "Der Unfall ereignete sich, Nebensätze weil der Fahrer übermüdet war." Verbzusatz: "Er schaut den Spielen der Kinder gern zu." ----------- 'Zu' ist hier eine nicht verbal geprägte trennbare Vorsilbe, welche zum Prädikat gerechnet wird. Die Vorsilbe hat sich vom Verb abgelöst und steht damit immer an letzter Stelle. "Sie hätte wirklich heimkommen sollen." --> Verbzusatz steht links von infiniter Form. "Sie sollte wirklich heimkommen." --> Regel: rechts determiniert links "... obwohl er nicht aufschreiben will." --> Spannsatz Nichtfinite Prädikatsteile stehen immer am Ende des Satzes. -------------------------- "Hat Peter seinem Vater geholfen?" (Stirnsatz) "Peter hat seinem Vater geholfen." (Kernsatz) Der Ersatzinfinitiv steht immer am Ende des Prädikatskomplexes. --------------- "Er wird nicht haben kommen können." (Spannsatz) --> Prädikatskomplex wird mit Finitum eröffnet Satzklammer ----------- Stirnsatz: "Hat Peter seinem Vater geholfen?" I__________________________I Kernsatz : "Peter hat seinem Vater geholfen." I____________________I Spannsatz: "... daß Peter seinem Vater geholfen hat." I_______________________________I Stellungsfelder ------------------- Vorfeld Mittelfeld Kernsatz : "Peter hat seinem Vater geholfen." I____________________I Ein Nachfeld tritt nur bei Ausklammerung auf. Das Subjekt steht häufig am Satzanfang: "Ich schrieb eine Erzählung." --------- - bei anderem Satzglied im Vorfeld steht Subjekt unmittelbar hinter dem Finitum: "Mir machst du das nicht weis." - zwischen Finitum und Subjekt kann ein Partikel stehen: "Wann kam denn der Vater nach Hause." - Im Spannsatz folgt das Subjekt meist dem Einleitewort.: "... weil die Arbeit geglückt war." Das Prädikativ steht meist an letztmöglicher Stelle im Satz jeweils vor ------------- einer infiniten und einer finiten Verbform, sofern diese vorhanden sind.: "Er ist mein Freund." Das Objekt steht meist hinter dem finiten Verb.: "Ich habe dem Redner ------ meine Meinung gesagt." - vorangestelltes Objekt trägt meist Satzakzent: "Mir machst du das nicht vor." Die Stellung der Adverbialangaben wird wesentlich von ihrem Mitteilungswert ---------------- bestimmt. - Konjunktionaladverbien stehen meist am Satzanfang.: "Am Eingang stand ein Kamel." - "Fährst du nächste Woche nach Rostock?" --> Adverbialergänzung ersetzt Leerstelle des Prädikats Das Attribut steht in der Regel bei seinem Bezugswort. -------- - adjektivisches Attribut flektiert : "edler Wein" - adjektivisches Attribut unflektiert : "Stahl, gewalzt" - substantivisches Attribut (Genitivattribut) : "die Tür des Hauses" - "Berlins Umgebung" --> Eigennamen und Personenbezeichnungen im Genitiv - präpositionales Attribut : "kleine Ortschaft im südlichen Land" - adverbiales Attribut : "besonders fröhlich" / "immer morgens" - Vergleich als Attribut : "ein Kerl wie ein Baum" (kann auch weiter entfernt von Bezugswort stehen) Die Apposition kann vor, nach oder weiter entfernt vom Bezugswort stehen. ------------- Adverb : "das Haus rechts" / "rechts das Haus" ------- --> Nachstellung überwiegt Satznegation bei Stirn- und Kernsatz an letzter Stelle: ------------ "Er verkaufte die Sammlung trotz Geldmangel nicht." - vor sprachlichen Elementen, die mit dem Finitum enger verbunden sind: "Er hat die Sammlung nicht verkauft." - Satzverneinendes 'nicht' steht meist nach Kasusobjekten: "Er hat dem Freunde nicht geholfen." - Satznegation immer hinter Modalwort und Modalwendung: "Ich habe ihn leider nicht angetroffen." / "Ich habe ihn zu meinem Leidwesen nicht angetroffen."
Literaturnachweis"Duden-Grammatik der deutschen Gegenwartssprache", herausgegeben von Günter Drosdowski u.a., Duden Band 4, 4. völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage, Duden-Verlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich, 1984. Walter Jung: "Grammatik der deutschen Sprache", 10. neubearbeitete Auflage, Bibliographisches Institut, Mannheim und Leipzig, 1990. Peter Eisenberg: "Grundriß der deutschen Grammatik", 2. überarbeitete und erweiterte Auflage, J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart, 1989. Gerhard Helbig und Joachim Buscha: "Deutsche Grammatik", Ein Handbuch für den Ausländerunterricht, 12. unveränderte Auflage, Verlag Enzyklopädie, Leipzig, 1989. Karl-Heinz Heidolph / Flämig / Motsch u.a.: "Grundzüge einer deutschen Grammatik", Akademie-Verlag, Berlin, 1981.