Die Lieder Neidharts sind ein faszinierendes Zeugnis mittelalterlicher Lyrik des 13. Jahrhunderts. In ihnen werden die Ängste des Adels vor Standesverlusten karikiert. Durch eine ausdrucksstarke sprachliche Gewandheit gelingt es, die klassische Minnelyrik zu persiflieren und gleichzeitig mit anderen Attributen neu zu beleben. Auch mich begeistert seit langem die direkte Sprache Neidharts, die dennoch vielfältige verdeckte Anspielungen enthält. Bisher konnte ich keine befriedigende Übertragung des mittelalterlichen Textes entdecken. Aus diesem Grunde seien hier eigene Versuche, die ich mit Hilfe befreundeter Kommilitonen zustande gebracht habe, veröffentlicht. Einem wissenschaftlichen Anspruch sollen diese Versuche nicht gerecht werden; vielmehr ist es mein Anliegen, den Spaß, den ich bei der Lektüre des Neidhartschen Liedgutes hatte und immer wieder habe, mit anderen Interessierten zu teilen. Aus diesem Grunde bin ich auch für Hinweise und Anmerkungen dankbar. 

Als Textgrundlage diente mir die Ausgabe "Die Lieder Neidharts", herausgegeben von Edmund Wießner, Tübingen 1984. Nach dieser Ausgabe richtet sich auch die Numerierung der Lieder. Bei einigen fragwürdigen Textpassagen wurde die Reclam-Ausgabe Neidhart von Reuental: "Lieder - Auswahl", übersetzt und herausgegeben von Helmut Lomnitzer, Stuttgart 1993 zu Hilfe genommen.


Winterlied 1

Winterlied 2

Winterlied 3

Winterlied 4

Winterlied 19

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